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Initiativ



Vorgeschichte des Hauses

Die bewegte Vorgeschichte des Hauses beschreibe ich (1984) hier.


Phase 1

Das Haus Kegelhofstraße 18 wurde von den Mietern zwischen Juni 1982 und Herbst 1985
grundsaniert. Interessenten, die die leerstehenden, für unbewohnbar erklärten Wohnungen
für sich herrichten wollten, haben dies gemeinsam mit einem Teil der Mieter in tausenden von
Arbeitsstunden realisiert. Die Finanzierung erfolgte durch Kredite verschiedene Institutionen
i.H.v. lediglich DM 20.000,-, durch wenige Eigenmittel und durch Gelder, die durch
Mietkürzung freigesetzt wurden.

Scan aus: Joachim Reinig (Architekt BdA): Wohnprojekte in Hamburg 1980-89 (210kB)


Phase 2

Nach dem Tod von Otto Köhler wird sein Stiefsohn Rainer Alrep im Mai 1989 Generalbevoll-
mächtigter. Er will den Mietern neue Mietverträge aufzwingen. gegen erste Mieter geht er mit
Klagen vor. Schließlich entschließt er sich zum Verkauf des Hauses. Zwischen den Mietern und
dem Käufer kommt es zu Verkaufsverhandlungen, die erfolgreich verlaufen. Im Oktober 1993
wird das Haus von den Mietern gemeinsam als GbR erworben und erneut saniert.





Phase 1

ab Sommer 1980

Erkundigungen beim Bauamt über das „Schicksal“ des Hauses

Frühjahr 1981

Vorschlag an das Bezirksamt, Eigensanierung durch die Mieter zu betreiben (abgelehnt)

Herbst 1981

Kontaktaufnahme zur Mieterinitiative Eppendorf
Große Begehung durch Bauamt Hamburg-Nord zur Mängelanalyse

Ende 1981

Bezirksamt hält den Erhalt des Hauses für wirtschaftlich nicht vertretbar

Mai 1982

Suche nach Mietern/Instandsetzern für die 4 leerstehenden, für unbewohnbar erklärten Wohnungen



Schwammbefallener Küchenboden nach Hochnehmen des PVC-Belags sichtbar


Schwammbefallene Balken nach Öffnen einer Zimmerdecke

Juni 1982

Entrümpeln der hinteren Wohnungen, Kreditanträge, Schätzen der Material- und Firmenkosten
sowie der nötigen Zeit.
Planerkollektiv-Architekten beginnen Erstellung des Gutachtens und übernehmen die Betreuung.
Erste Mieterversammlung, Brief an den Verwalter Köhler (Mietkürzung)

Juli 1982

Gründung des „Mietervereins Kegelhofstraße 18 e.V.“
Ab Mitte Juli tägliche Sanierungsarbeit.
Putz abschlagen, Holzbalkendecken entfernen, Schutt entfernen.

August 1982

GAL- und Netzwerk-Kredite treffen ein.
Schwammbekämpfung mit Unterstützung durch Fachfirma, Schuttbeseitigung.
Beginn der Verlegung neuer Deckenbalken, Maurerarbeiten, Zwischenlage der Deckenkonstruktion

Ende August 1982

Bauamt bemerkt unsere Sanierung und kündigt schriftlich eine Besichtigung an.
Kontakt zu GAL- und SPD-Abgeordneten, Gespräche. Besuch bei Köhler.

September 1982

Bauprüfabteilung kommt. Wir machen eine Woche „Urlaub“.
Fortsetzung der Schwammsanierung, wurmbefallene Balkenköpfe ersetzen.
Kredite von Schröderstift und Hayn-/Hegestraßenbewohner treffen ein

Oktober 1982

Verputzen Räume 2. Stock, Einbau neuer Küchenfenster. Neue Wasser-Steigleitung durch
E. Prakst Kollektiv. Selbst-Verlegen der Abwasser-Fallrohre.

November 1982

Elektro-Installation, Verputzen 1. Stock, Beginn des Verlegens der Bodendielen

Dezember 1982

Bodendielen-Verlegung, E-Installation, Estriche, Badanschlüsse

Januar 1983

Verputzen, Wasseranschlüsse in den Wohnungen, Sanitär-Installation

Februar 1983

Erste Mieter ziehen in die ehemals unbewohnbaren Wohnungen ein

Juli 1983

Beginn der Schwammsanierung Hochparterre vorn

Herbst 1983

Sanierung kleiner Schwammbefall 4. Stock vorn links

Februar 1984

Ersatzvornahme Restsanierung durch das Bezirksamt beginnt

April 1984

Ersatzvornahme Dachdeckung und Schornsteinkopfsanierung abgeschlossen
Wir streichen die wg. Dachsanierung eingerüstete vordere Fassade

Mai 1984

Wir streichen die eingerüstete hintere Fassade

Sommer 1984

Oktober 1984

Fortsetzung der Schwammsanierung Hochparterre

Dezember 1984

Abschluß der Schwammsanierung Hochparterre

Frühjahr 1985

Beginn der Gartenarbeiten im Hof

Herbst 1985

Abschluß der Wiederherstellung Hochparterre-Wohnung


Der Mieterverein Kegelhofstraße 18 e.V. verwaltet weiterhin das Haus



Phase 2



Mai 1989

Otto Köhler stirbt, sein Stiefsohn Rainer Alrep wird Generalbevollmächtigter

Frühjahr 1990

Alrep versucht, einzelne Mieter zu einem (neuen) Mietvertrag zu überreden

Mai 1991

Alrep kündigt mir und einer weiteren Mieterin

Frühjahr 1992

Alrep verklagt u.a. mich auf Räumung

Mitte 1992

Überlegungen der Mieter, das Haus zu kaufen, als Mieterverein oder in anderer Rechtsform:
Eine Mietpartei will aus gesellschaftspolitischen Erwägungen nur Gesamteigentum.


Alrep lehnt einen Verkauf an die Mieter / den Mieterverein ab.
GCG Grundstücksgesellschaft hat Option auf das Haus.

Juli / August 1992

RA Bernd Vetter führt in Abstimmung mit den Mietervereinsvorsitzenden Stefan Hennies und Lutz Mohnhaupt Vertragsverhandlungen mit GCG (Gappmeyer / Carstens)

September 1992

Grundstückskaufvertrag und erstes Kaufangebot

Oktober 1992

GCG erwirbt das Haus von Alrep, bietet es mit einem Aufschlag von 65.000,- an.
Ein zweites, erhöhtes Kaufangebot der Mieter i.H.v. 1.150.000,- DM wird notariell beglaubigt.

Mitte Oktober 1992

Das Haus wird gemeinsam von den Mietern als GbR erworben mit Ausnahme einer Mietpartei, die die avisierte Umwandlung als Eigentumswohnungen nicht mittragen will.
Gleichberechtigte Geschäftsführer der „Kegelhofstraße 18 GbR“ sind Sibylle Arendt und Lutz Mohnhaupt.

Januar 1993

Entrümpelung als Vorbereitung der zweiten Haussanierung. Ausschreibung, Vergabe einiger
Arbeiten an Fachfirmen

Frühjahr 1993

April 1993

Sanierungs-Beginn, Architekt Allan McHardy, Geschäftsführung Bau Lutz Mohnhaupt
Das Haus wird komplett eingerüstet. Beginn der Maurer-Fassadenarbeiten.

Mai - Juli 1993

Fassaden- und Balkonsanierung, Balkongeländer z.T. neu. Teil Schornsteine,
Maueranker, Teil Regenfallrohre.

Juli-Oktober 1993

Rest Fassadenarbeiten, Anstrich gesamtes Haus durch befreundete Künstlerin. Auf die grundierten Flächen der Vorderfassade
wird die Caparol-Beschichtung in Tupftechnik aufgebracht.

Dezember 1993

Abschluß der Sanierung


Mai 1994

Die Wohnungen werden in Teileigentum umgewandelt, die GbR wird aufgelöst.
Als gleichberechtigte Hausverwalter werden Stefan Hennies und Lutz Mohnhaupt eingesetzt


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(c) Lutz Mohnhaupt, 2001